Hättest du dir letztes Jahr vorstellen können, dass im Dezember 2020 dein Leben total auf den Kopf gestellt wird, nichts mehr so sein wird wie es mal war und du in einer Welt lebst, die scheinbar gut strukturiert war und jetzt völlig aus den Fugen gerät?

Wie erlebst du diese Zeit der Einschränkungen, erzwungenen Quarantäne und Eingriffen in deine essentiellen Rechte?

Nimmst du es gelassen hin, weil du verstehst, was hier gerade passiert?

Machst du einfach das Beste aus der Situation und schottest dich ab?

Oder bist du – je nach Tagesstimmung – in deiner Wut und Ohnmacht gefangen? Machen sich bei dir vielleicht Ängste breit, Zukunftsängste, da du nicht weißt, wie du in den nächsten Monaten finanziell über die Runden kommen kannst? Berührt es dich, dass dein Kind über Kopfschmerzen und Konzentrationsprobleme klagt, weil es nun die verordnete Maske im Unterricht tragen muss?  Oder ist die Angst ganz essentiell mit deiner Gesundheit verbunden – du hast Angst, dich oder andere anzustecken und krank zu werden?

Es ist wichtiger dann je, in dieser besonderen Zeit in seiner Mitte zu bleiben.

Doch wie stellst du das an?

Wie schaffen das andere und welche Notfall-Register musst du nun ziehen, um in dieser Transformationszeit unbeschadet zu „überleben“? Ich möchte dir hier einige Denkanstöße geben, die dir helfen können, diese Zeit als Gewinn zu verstehen und den Gesamtzusammenhang aus spiritueller Sicht einordnen zu können.

Deine Seelenaspekte – dieses Wissen rettet dich

Im Moment wird massiv unserer Seele oder unsere seelischen Aspekte in Alarmbereitschaft versetzt. Es mangelt uns in der Regel nicht an Nahrung oder Wohnraum, wie das ja unsere Eltern und Großeltern noch in Kriegszeiten durchleben haben. Es geht nicht, wie in der Pawlowschen Pyramide bekannt, um die Erfüllung unserer physiologischen Grundbedürfnisse, sondern um die nächste Stufe: das Gefühl der Sicherheit und die sozialen Bedürfnisse.

Doch wie sieht deine Seele eigentlich aus? Gibt es da einzelne Bestandteile oder sogar Entwicklungsstufen?

Die Antwort ist: ja. Du findest sie im Studium der Geisteswissenschaften von Dr Rudolf Steiner. Es lohnt sich, sich mit diesem Wissen intensiv auseinanderzusetzen, da es dir gerade in den jetzigen, stürmischen Zeiten im Außen Kraft und Zuversicht gibt. Zumindest ist das das Feedback der Menschen, die ich kenne und auch mir geht es so.

Denn die Herausforderung unserer Zeit, der wir uns alle stellen müssen lautet: wie kann ich über meine aufgewühlten Gefühle hinauswachsen, mich zentrieren und sogar die Zukunft neugestalten?

Lass uns mal einen kleinen Ausflug machen in den Aufbau deiner Seelenglieder. Du hast 3 Seelenglieder:

 

Deine Empfindungs-Seele

Sie ist unserm Körper am nächsten und besteht aus 2 Teilen: dem Empfindungs-körper und der -seele. Ein geschulter geistiger Seher wie Rudolf Steiner konnte hier einen Unterschied wahrnehmen, so ähnlich wie du ein Schwert in die Scheide steckst, kannst du vielleicht auf den ersten Blick diese Zweigliederung wahrnehmen.

Beide zusammengenommen ergeben das, was du sicher schon einmal gehört hast: unseren Astrallaib.

In der Empfindungs-Seele entwickeln wir unsere individuellen Vorlieben, hier entsteht das Gefühl von Sympathie und Antipathie. Auch ein starkes Verlangen nach einem Genussmittel, wie Alkohol oder Schokolade hat in diesem Seelenkörper seinen Ursprung. Um es etwas neutraler zu formulieren: hier entstehen deine ganz individuellen Anziehungs- und Abstossungskräfte. Den einen zieht es im Urlaub ans Meer und in die Erholung, ein anderer möchte am liebsten Städte- und Abenteuertouren machen. Diese Vorlieben kommen möglicherweise aus Erfahrungen, die du als Seele schon aus früheren Inkarnationen mitgebracht hast.

Deine Verstandes- oder Gemütsseele

Jetzt wird es spannend, denn diese 2.Seelenhülle spielt in unserer jetzigen Zeit eine große Rolle. Wenn Rudolf Steiner von der Verstandesseele spricht, meint er damit nicht unseren Verstand. Es geht vielmehr darum, dass wir unseren Gefühlen einen Gedanken hinzufügen oder das Gefühl transformieren. So wird das Gefühl der Angst umgewandelt in einen „Gedanken der Angst“.

Wir wissen alle, wie wichtig es ist, unsere Gedanken zu beobachten! Schon Buddha hat in seinem Schulungsweg als erste von acht Übungen darauf hingewiesen:

Achte darauf, WAS du denkst, denn du WIRST, was du denkst.

Buddha

Und wir wissen alle, wie schwer es manchmal sein kann, sich darüber bewusst zu werden, WAS wir den ganzen Tag so denken.

Bei der Gemüts- oder Verstandesseele greifen wir also mit der Kraft des Verstandes auf unsere Empfindungen zu und formen sie zu Inhalten oder Gedanken.

Merkst du was?

Ja, genau, da stecken wir gerade kollektiv als Menschen fest. Die einen mehr, die anderen weniger. Wir lassen uns von einer Meldung zur nächsten propulsieren, von einem Horrorszenario zum nächsten. Die Angst wird von Seiten der Massenmedien ausgerollt, das ist die Psychologie der Massen, wie sie schon seit Jahrhunderten praktiziert wird: und wir lassen uns in den Strudel mitreißen, wir ertrinken fast in einem Meer an Gefühlen, die sich unangenehm für uns anfühlen.

Da unser Astralkörper eng mit dem physischen Körper in Verbindung steht, bekommen wir diese emotionalen Trigger dann auch körperlich zu spüren: in Form von Schlaflosigkeit, Konzentrationsschwäche, Herzrasen und ähnlichen stressbedingten Symptomen.

Deine Bewusstseinsseele

Was müssen wir also in unserer menschlichen Entwicklung mehr ausprägen? Richtig, unser 3. und letztes Seelenglied, das Rudolf Steiner die Bewusstseins-Seele nennt.

Hier treten wir aus unseren persönlichen, individuellen Gefühlen heraus und entwickeln eine neutrale Sicht auf die Dinge. Wir sind mehr wütend, sondern wahrscheinlich empathisch, weil wir tief in unserem Inneren verstehen, dass viele Menschen aus einer Angst heraus handeln und ihre Taten deshalb in einem anderen Licht erscheinen. Es gibt meines Erachtens sehr viele Menschen, die Angst haben, ihren Job zu verlieren und sich deshalb den derzeitigen Zwangsmaßnahmen anpassen. Wenn wir das fühlen können, dann sind wir aus der Gemüts-seele herausgetreten und in die höhere Ebene der Bewusstseins-Seele eingetaucht.

Wie uns bewusst wird, dass wir durch unsere persönlichen Gefühle, die uns von einem Extrem zum nächsten reißen, nicht die Probleme unserer Zeit lösen. Es braucht die Fähigkeit zum reinen Denken.

 

Rudolf Steiner hat dazu ein Buch geschrieben mit dem Titel der „Philosophie der Freiheit“. Wenn du Interesse hast, dich mit diesen Themen näher zu beschäftigen, lege ich dir die Weiterbildungsseminare von Axel Burkhart ans Herz, der dir diese Thematik mit pädagogischem Geschick und Sachverstand vermittelt.

Reines Denken heißt: Wahrnehmen, Hinterfragen und Prüfen. Wie oft übernehmen wir einfach eine Information, ohne sie weiter zu hinterfragen? Sicher, es ist mühsam und anstrengend, sein Weltbild zu verändern. Es kann sogar sehr schmerzhaft sein.

Und dann gibt es noch so etwas wie das Wahrheitsgefühl. Das ist ein Gefühl, das unserem Herzen entspringt und über die individuelle, persönliche Wahrnehmung hinausgeht. Solche Gefühle sind beispielsweise: Liebe, Wertschätzung oder Dankbarkeit. Diese entspringen aus einer geistigen Erkenntnis, womit wir wieder beim Denken wären.

Wenn wir und im reinen Denken üben, dann taucht immer wieder der Begriff unseres Weltbildes auf. Dann schliesslich haben wir ja da unsere ganzen Gedankenkonstrukte „abgelegt“. Wenn dich dieses Thema interessiert, dann sieh dir doch meinen Artikel zu dem Thema an.

Der Mensch braucht zu seiner inneren Ruhe die Selbsterkenntnis im Geiste.

Dr Rudolf Steiner

Die 3 Triebkräfte des Menschen

Was rettet uns also in unserer jetzigen Lage, wo im Außen so viel Chaos herrscht?

Es ist definitiv ein anderes Bewusstsein. Es geht darum, dass du erkennst, wer du wirklich bist als Mensch. Niemand hat das Recht, dich zu unterdrücken, dir deine Freiheit zu nehmen und dich einzusperren gegen deinen freien Willen.

Wir ordnen uns noch unter – doch wie lange noch? Im Grunde können wir den Widersacher-Kräften im Außen dankbar sein, dass sie solche Bewusstseinsprozesse in uns anstoßen. Aus der Perspektive der spirituellen Entwicklung können es nur solche Kräfte sein, die uns zum Handeln bewegen.

Denn die hauptsächlichen Triebkräfte des Menschen sind: Denken, Fühlen und Wollen.

Mit diesen drei Triebfedern können wir die Wahrheit erkennen: erst müssen wir es körperlich fühlen, dann werden wir zum Denken eingeladen und der letzte Schritt ist dann das Handeln. Handeln heißt hier: eine neue Realität schaffen, schöpferisch tätig sein. Was möchtest du morgen in die Welt bringen? Was soll durch DICH in die Welt gebracht werden?

In dem Moment, wo wir die Wahrheit hinter den Projektionen im Außen erkannt haben, dann erst gelangen wir zur inneren Freiheit. Denn das ist Ziel des spirituellen Planes für uns Menschen: uns zu Geistern der Freiheit zu machen. Wir wählen mit unserem freien Willen, welche Welt wir erschaffen wollen.

Wie kommst du nun aus dieser Nummer raus oder was rettet dich jetzt?

Im Grunde kannst du dich nur selbst retten. Ein jeder einzelne von uns ist dazu aufgefordert. Jedes Individuum, jede Seele hat ihren persönlichen Reifeprozess und geht in ihrem Tempo in Richtung Bewusstseins-Seele.

Kosmisch gesehen bekommen wir vom Universum gerade Unterstützung. Zum Ende des Jahres ist eine Sonnenfinsternis angekündigt, Sonneneruptionen sind derzeit aktiv und schleudern Plasmawolken in die Atmosphäre, die „fühlige“ Menschen auch wahrnehmen.

Wenn es dir also gelingt, aus dem Chaos deiner Gemüts-Seele auszutreten und zu erkennen, in welcher Transformationsphase sich die Menschheit kollektiv befindet, dann kannst du auch das Neue und die Leichtigkeit als Option wählen. Du wählst es mit deinem Denken. Nein, du „wirst“ nicht gedacht, sondern denkst selbstständig. Wir sollten alle „Selbstdenker“ werden, in unsere eigene Verantwortung gehen.

Solche Veränderungen brauchen Zeit oder sie können auch schnell gehen. So wie du es dir vorstellen kannst – oder nicht.

Dazu möchte ich dir am Ende noch eine kleine Geschichte erzählen:

„Ein Bauer erbte ein Stück Land am Rande einer Großstadt und hatte große Pläne: er wolle mit Permakultur und Bewässerung hier ein kleines Paradies schaffen.

Als er seinem Freund seine Pläne unterbreitete, ihm in den schillerndsten Farben seine Ideen schilderte, schüttelte sein Freund nur den Kopf: „Das kann ich mir nicht vorstellen – das ist hier ein ödes, trockenes Stück Land.“

Der Bauer ging aber an die Arbeit. Er arbeitet Tag und Nacht an seinem Projekt, konsultierte Experten und Fachleute. Nach 3 Jahren war sein Projekt Realität geworden: er hatte einen kleinen Teich angelegt, üppige Blätter und Blumen luden zum Verweilen in seinem schönen Garten ein.

Als er eine kleine Feier machte und seine engsten Freunde einlud, um Ihnen sein Paradies zu zeigen, waren alle ganz begeistert. Sie spazierten voller Bewunderung durch die angelegten Beete und bestaunten die Ernte, die der Bauer durch die Bewirtschaftung einfuhr.

Ein alter Bekannter, der ihn schon länger nicht mehr gesehen hatte fragte ihn, wie er das denn hinbekommen habe. Der Bauer lächelte und zeigte ihm ein Foto des Grundstückes vor 3 Jahren – das trockene, öde Stück Land, das er günstig erworben hatte.

Der Bekannte sagte: „Das kann ich mir nicht vorstellen, dass es hier einmal so ausgesehen hat.“

Wir haben alle die Wahl, welche Welt wir uns morgen vorstellen wollen.